Sonntag, 7. Januar 2007

Ich hab die Bohne!

Das hört sich auf deutsch etwas seltsam an, auf französisch klingt das so: J'ai eu la fève!
Wo habe ich die Bohne also gefunden? In einem Stück Kuchen.

Epiphanias (was ist das?), wird in Frankreich mit einer amüsanten Tradition begangen. Der Suche nach der königlichen Bohne im Kuchen.

Zunächst musste ich mich - da ich der Jüngste bin - unter den Tisch setzen. Um mich herum die sexy Beine meiner Mitbewohner und etwas Reis, den mein lieber Patrick geschickt um sich herum verteilt hatte. Ein paar Zentimeter über meinem Kopf wurde der Blätterteigkuchen der Könige (Dreikönigskuchen heißt das? Danke, Leo.) angeschnitten. Ab da an hörte alles auf mein Kommando! Ich habe einen nach dem anderen beim Namen gerufen, erst dann wurde der Kuchen zugeteilt. Als Unparteiischer habe ich mir selbst natürlich als letzter das Stück zukommen lassen... Danach war vorsichtiges Kauen angesagt, denn zwei von uns sollten schon sehr bald auf ein kleines Stück Keramik beißen - und sich dabei möglichst nicht die Zähne ruinieren.
Mein Stück Kuchen war in dieser Hinsicht sehr zuvorkommend: Ich habe es sofort an der Seite herausblitzen sehen. (Gut, Keramik blitzt nicht, aber einen epischen Versuch war es wert.) Früher war im Kuchen eine Bohne versteckt, heutzutage ist sie von der Industrie durch kleine Figuren aus Plastik oder Keramik ersetzt. Wie dem auch sei, wenn man sie findet ruft man: J'ai eu la fève!

Soline neben mir hatte ebenfalls etwas in ihrem Kuchen. Somit wurden wir beiden zu Königin und König gekrönt! Ich habe mich gleich rückversichert, ob das irgendwelche Verpflichtungen mit sich zieht, aber zum Glück war dem nicht so.

Nicht einmal den Abwasch musste ich machen.

[Falls übrigens jemand erklären kann, wie diese Tradition entstanden ist, der möge mir Bescheid geben. Ich war zu schlapp und faul, es heute noch zu recherchieren und die Franzosen waren da niedlicher Weise etwas überfragt.]

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